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Heimat


SCHÖNAU, Kreis Luditz (4/5)


Schönau (4/5)

aus: Heimatbuch des Kreises Luditz, Seite 340 (berichtigt)

Ortsfoto
Abb. 90: Gesamtansicht von Schönau

Mathes Plobner aus Schönau. 1640 war auch in Schönau die Pest eingedrungen und die Bauern, die im Streit mit der Obrigkeit lagen und sich an den Kaiser in Regensburg wenden wollten, konnten wegen des "großen Sterbens" keinen Schreiber finden, der ihnen die Beschwerdeschrift aufsetzte. 1654, nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, findet man in Schönau laut dem Bericht des landesfürstlichen Kommissionsamtes: 8 Bauern, 9 Chaluppner und 8 Häusler. Es gehörte zur Herrschaft Gießhübel. Als Folge der Bauernrebellion von 1680 wurden in Buchau vier Rebellen hingerichtet, von denen Peter Männl aus Schönau zum Tod durch den Strang verurteilt worden war.

Die letzten Gemeindevorsteher:
Johann Klier (Nr. 15) 1901-1908, Karl Plomer (Nr. 8) 1908-1911, Konrad Klier (Nr. 32) 1911-1919, Anton Pehr (Nr. 38) 1919-1921, Konrad Klier (Nr. 3.2) 1921-1927), Eduard Riedl (Nr. 31) 1927-1928, Josef Woidich (Nr. 1) 1928-1933, Karl Grimm (Nr. 52) 1933, Rudolf Pfaff 1933-1938, Friedrich Plomer 1938 bis 1945.


Kirche:

1783 wurde Schönau, das bisher zur Pfarrei Engelhaus gehörte, nach Sollmus eingepfarrt. 1785 erbaute der damalige Besitzer der Herrschaft Gießhübel, Graf Hartig, die Filialkirche St. Martin. Ein kleiner Dachreiter am Westgiebel nahm die 1921 geweihte Glocke auf. Altäre und Kanzel waren im Barockstil gehalten. Am Hochaltar befand sich ein großes Gemälde, das den Patron der Kirche, den hl. Martin, darstellte. Das Altarbild aus der alten Holzkapelle, die nach dem Bau des Kirchleins "Beinhaus" geworden war, stammte aus der protestantischen Zeit und war seit 1926 in der Kirche angebracht. Es bestand aus einem Mittelstück und zwei Seitenteilen in der Größe 2 X 3 m und war auf Holz gemalt. Im Mittelteil war die Auferstehung Christi dargestellt. Über dem offenen Grab schwebte die lichte Gestalt des Erlösers. Auf den Seitenteilen waren die Evangelisten mit ihren Symbolen zu finden. Im Buch, das der Evangelist Lukas geöffnet hielt, las man die Zahl 1578. Am Ostermontag 1921 wurde eine Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges enthüllt.

Der Friedhof umgab ellipsenförmig die auf einer Anhöhe stehende Kirche. Die Stichelmühle gehörte zur Pfarre Engelhaus. 1938 lebten dort 14 Katholiken und ein Nichtkatholik. In der Umgebung von Schönau befanden sich zwei als "Schwedenkreuze" bezeichnete Steinkreuze. Eines lag am alten Weg nach Schömitz an einer Rainmauer, das andere am Triftweg, der über den Schottenberg nach Hartmannsgrün führte.


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